Wandern – Medizin für den Kreislauf

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Kein Wunder, dass das Wandern „des Müllers Lust“ gewesen ist – vereint es doch viele Aspekte die unserer Gesundheit und vor allem unserem Herz-Kreislauf-System zugutekommen.
Das Gehen im Grünen durch unbebaute Landschaft, vielleicht entlang an plätschernden Bächen oder ruhenden Seen entschleunigt. Der Weg wird zum Ziel, wir nehmen unsere Umgebung bewusst wahr, hören das Zwitschern der Vögel, anstatt schnellstmöglich und motorisiert von einem Termin zum nächsten zu hetzen. Auf Schusters Rappen und mit Muskelkraft durch die Natur zu wandern ist eine Erfahrung, deren positive, physische und psychische Wirkung hoch einzuschätzen ist.
Die im wahrsten Sinne des Wortes fortlaufende Bewegung verbessert unsere Ausdauerleistung. Das ist nicht zu vergleichen mit kurzen, intensiven Trainingseinheiten, die Puls und Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Beim Wandern kommt man langsam in Schwung, findet seinen Rhythmus, fordert seinen Körper, ohne ihn zu überfordern. Schließlich muss man sich seine Kräfte einteilen, um das Ziel erreichen zu können. Die frische Luft mit ihrem hohen Sauerstoffanteil lüftet unsere Lungen förmlich aus und erleichtert eine gute Durchblutung.
Die Anforderungen an Muskulatur und Herz-Kreislauf-System sind ideal, um einen Trainingseffekt zu erzielen. Die natürliche Beschaffenheit des Geländes sorgt automatisch für Abwechslung. Es muss kein Programm wie etwa auf dem Laufband eingestellt werden.
Stress ist mit eine der häufigsten Ursachen für erhöhten Blutdruck (Hypertonie). Bei Bewegung in der Natur lässt man die Belastungen des Alltags hinter sich und ist wieder ganz bei sich und seinem Körper. Man kann entweder schweigend gehen, was einer Meditation gleichkommt, oder sich mit Weggefährten unterhalten. Die ausgleichende, beruhigende Wirkung des Wanderns neutralisiert den Stress und hilft, den Blutdruck zu regulieren. Nicht umsonst kommen Wandereinheiten auch therapeutisch bei Angstzuständen und Depressionen zum Einsatz. Glückshormone werden ausgeschüttet- ein wahrer Balsam für die Seele.
Dass nicht nur der Stress, sondern nicht selten auch das Gewicht durchs Wandern reduziert wird, liegt vielleicht daran, dass Erwachsene dabei ungefähr 250 bis 350 kcal stündlich verbrennen, bei zügigem Tempo auch deutlich mehr.
Die Gesamtmuskulatur kommt beim Gehen zum Einsatz, der Herzmuskel kontinuierlich. Durch die andauernde, gleichmäßige Belastung kann das Herz wieder lernen, mit einem Schlag mehr Blut, mehr Nähr- und Sauerstoff zu befördern – das Schlagvolumen erhöht sich.
Wer Herz- und Kreislaufprobleme hat, sollte sich vor größeren, anstrengenderen Unternehmungen mit seinem Hausarzt beraten und anfangs höhere Lagen über 1500 Meter sicherheitshalber meiden. Die ungewohnt dünne Luft könnte in bestimmten Fällen Probleme machen.

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