Ein klassisches Beispiel ist der Vitamin-B12-Mangel. Hier sind die Werte von Homocystein und Methylmalonsäure im Blut erhöht. Beide Stoffe reichern sich an, wenn nicht genügend aktives Vitamin B12 zur Verfügung steht. Besonders wenn der B12-Wert nur grenzwertig erniedrigt ist, kann zusätzlich ein funktioneller Marker bestimmt werden.
Methylmalonsäure (MMA) ist dabei der verlässlichste Marker für einen B12-Mangel. Homocystein kann ebenfalls erhöht sein, reagiert aber auch auf Folsäure- oder Vitamin-B6-Mangel.
Vitaminmangel gezielt vorbeugen
Die beste Vorsorge ist eine bewusste Ernährung. Wer sich abwechslungsreich und frisch ernährt, hält auch den Vitaminhaushalt in Schach. Bewegung im Freien hilft zusätzlich, die körpereigene Produktion von Vitamin D anzukurbeln.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt:
täglich fünf Portionen Obst und Gemüse
regelmäßige Vollkornprodukte, Nüsse, Milchprodukte (400 g pro Tag),
pro Woche an Fisch (1-2 Portionen), Fleisch (300 g) und Eier (ca. 1 Ei)
wenig Zucker (max. 50 g), Salz (max. 6 g), Alkohol und verarbeitete Lebensmittel
Besonders viel Vitamin C steckt in Sanddorn, Paprika oder Brokkoli. Vitamin A findet sich in Karotten und Spinat. Für Vitamin D ist Fisch eine gute Quelle, auch wenn die Hauptversorgung über Sonnenlicht erfolgt.
Folsäure kommt in grünem Blattgemüse vor, Vitamin E in Nüssen und pflanzlichen Ölen. B-Vitamine sind in Vollkornprodukten, Eiern, Fleisch und Milch enthalten. Besonders Vitamin B12 ist fast ausschließlich in tierischen Produkten vorhanden. Wer sich vegan ernährt, sollte daher gezielt auf eine ausreichende Zufuhr achten.
Neben der Auswahl der Lebensmittel spielt auch deren Zubereitung eine Rolle. Vitamine reagieren empfindlich auf Hitze, Licht und Sauerstoff. Daher ist es ratsam, Gemüse nur kurz zu dünsten und möglichst frisch zu verzehren.
Wann Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein können
Wer sich gesund und vielseitig ernährt, braucht in der Regel keine Nahrungsergänzungsmittel. In einigen Fällen kann eine ergänzende Zufuhr aber helfen, Versorgungslücken zu schließen. Das gilt besonders für Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder erhöhtem Bedarf:
Schwangerschaft und Stillzeit
chronische Erkrankungen
wenig Sonnenlicht im Winter (Vitamin D)
strenge vegane Ernährung (B12)
Die Einnahme sollte jedoch begleitet und mit Blutwerten gestützt sein. Denn zu viel des Guten kann ebenfalls schädlich sein. Das gilt vor allem für fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K.